Mit diesem Blogbeitrag möchten wir euch ein wenig über das Material Lycra erzählen.
Wir starten zuerst mit der wichtigsten Frage :
Was ist Lycra überhaupt ?
Lycra ist eigentlich nur eine andere Bezeichnung Elasthan. Im Sprachgebrauch werden damit auch Stoffe für Bademode, Sport- oder Tanzkleidung bezeichnet. Diese bestehen meistens aus Polyamid mit einem Elasthan-Anteil von 18 bis 25 Prozent. Dadurch sind sie sehr elastisch und passen sich der Körperform an.
Was macht Lycra so besonders ?
Eine angenehme Eigenschaft beim Nähen ist, dass die Stoffkanten nicht ausfransen und deshalb nicht zwingend versäubert werden müssen. Zudem ist Lycra bi-elastisch, d.h. sowohl in Längs- als auch in Querrichtung sehr dehnbar. So könnt ihr die Schnittteile z.B. um 90 Grad drehen, um beim Zuschnitt Stoff zu sparen.
Wie schneide ich Lycra am besten zu ?
Wir empfehlen einen Rollschneider mit frischer Klinge und eine Schneidematte. Beim Zuschnitt sollte der Stoff so wenig, wie möglich bewegt werden und nicht gedehnt.
Welche Nadeln eignen sich am besten zum Vernähen von Lycra ?
Wir würden euch eine Stretchnadel mit einer speziellen Spitze empfehlen, die verhindert, dass die Nadel von den Elasthan-Fäden gebremst wird und Fehlstiche entstehen. Die Stärke der Nadeln sollten 60 bis 75 Nm betragen. Auch Zwillingsnadeln gibt es speziell für Stretch-Stoffe.
Welche Maschine und Stichlänge sollte ich nehmen ?
Zum Nähen von Lycra ist eine Overlockmaschine ideal. Aber auch mit den richtigen Einstellungen klappt es ebenso wunderbar mit der Nähmaschine. Wichtig ist nur, dass die Naht elastisch ist, d.h. sich mit dem Stoff mitdehnen kann.
Für Nähte, die in Nahtrichtung wenig gedehnt werden, eignet sich ein Geradstich mit kleiner Stichlänge. Wird die Naht am fertigen Kleidungsstück sehr gedehnt, ist ein kleiner Zick-Zack-Stich oder ein elastischer Stich (Overlocknaht) empfehlenswert. Zum Absteppen von Kanten (mit Gummiband) ist ein (3-fach) Zickzack-Stich oder ein Geradstich mit Zwillingsnadel gut geeignet.
Welches Nähgarn ist für Lycra geeignet ?
Nutzt für Bademode am besten hochwertiges Garn aus Polyester (Stärke 120), dieses ist haltbar, trocknet schnell und ist zudem chlor- und salzwasserresistent.
Vergleich von normalem Gummiband und Framilon
Damit die Badekleidung auch im nassen Zustand den nötigen Halt am Körper hat, ist es notwendig, an bestimmten Stellen Gummiband einzuarbeiten. Da herkömmliches Gummiband mit Textilbeschichtung im Lauf der Zeit bei der Benutzung in Salz- und Chlorwasser brüchig wird, muss entweder spezielles Badegummi oder sog. Framilon (bzw. Framilastic) verwendet werden.
Framilon ist unauffällig, dünn und transparent, aber auch flutschig und erfordert ein wenig Feingefühl bei der Verarbeitung. Wenn es im gedehnten Zustand angenäht werden muss, bspw. für eine Raffung, fixiert zunächst die ersten 1-2 cm ohne Spannung und zieht erst dann daran.
Badegummi ohne Textilbeschichtung ist dicker und in verschiedenen Breiten, in weiß oder grau erhältlich. Es macht Ausschnittkanten schön stabil und lässt sich etwas angenehmer als Framilon vernähen.
Wie wasche ich Lycra ?
Die Waschtemperatur ist bei Lycra ausschlaggebend, damit der Stoff lange hält und gut aussieht. Über 30 Grad sollte das Material daher nicht gewaschen werden. Bei höheren Temperaturen werden die Fasern durch die Hitze zerstört. Sie beginnen nicht mehr elastisch zu sein.
Was kann ich aus Lycra nähen ?
Man denkt es kaum, aber man kann unzählige Sachen aus Lycra nähen. Wie z.B. Sonnenhüte, Badeshirts, Badehosen, Bikinis, Badeanzüge, Sportleggings, Sporttops, Sport BH‘s und Sportröcke.
Wir hoffen, dass ihr euch nun mit diesen Tipps an das Abenteuer Lycra wagt und euch oder euren Kindern ganz tolle und individuelle Bade oder Sportmode zaubern könnt.
Wir wünschen euch ganz viel Freude beim Kreativ sein
